17.12.2002
Aus einem Rundschreiben des Arzneimitteltelegramms 12/2002:
"Nach wie vor ist unbekannt, welche Bestandteile von Echinacea zur angeblichen Wirksamkeit beitragen sollen und ueber welchen Wirkmechanismus Erkaeltungen beeinflusst werden sollen (3). Einigen Bestandteilen von Echinacea werden immunstimulierende Effekte zugeschrieben. Doch hier warnt die schwedische Arzneimittelbehoerde wegen unzureichender Belege fuer die Sicherheit: Sollte ein immunstimulierender Mechanismus bestehen, ist vor allem bei laengerer Einnahme eine Beeintraechtigung des Immunsystems zu befuerchten. Echinacea-haltige Praeparate duerfen nicht zur Vorbeugung von Erkaeltungskrankheiten oder Infektionen verwendet werden (4). Patienten mit systemischen Erkrankungen wie AIDS oder Allergie sollen keine Echinacea-Produkte einnehmen (4). Ueber die besondere Gefaehrdung von Atopikern durch schwerwiegende Unvertraeglichkeitsreaktionen wie Anaphylaxie und akute Asthmaanfaelle berichteten wir im November (a-t 2002; 33: 120)." 3 TURNER, R.B.: Ann. Intern. Med. 2002; 137: 1001-2
4 Scrip 2002; Nr. 2803: 6

 

8.12.2002
Aus The Lancet:
Ältere Kinder, Jugendliche und Erwachsene repräsentieren heutzutage die Mehrzahl der Keuchhustenfälle und stellen ein signifikantes Risiko für Säuglinge dar!
Im 20. Jahrhundert war der Keuchhusten eine der häufigsten Erkrankungen im Kinderalter und hatte einen großen Anteil an der Kinder-Mortalität. Dies gilt auch heute noch für Länder ohne Impfprogramme. Die Einführung der Impfprogramme in den westlichen Ländern hat zu einem 95%igen Rückgang der kindlichen Pertussis-Fälle geführt. Allerdings wurden in den letzten Jahren ein zunehmenden Auftreten bei Erwachsenen und Jugendlichen beobachtet, trotz Impfung im Säuglingsalter oder bereits vorheriger Infektion. In der Dezember Ausgabe der The Lancet Infectious Diseases untersuchten Wirsing von König et al. diesen shift und betonen die Schwierigkeiten, die Krankheit im Erwachsenen-Alter zu diagnostizieren, da die Symptome nicht so typisch sind und die damit verbundene Infektionsgefahr für Kontakpersonen. Die zunehmende Gefährdung noch nicht ausreichend geimpfter Säuglinge durch infizierte Erwachsene (Eltern, Großeltern, etc.) kann durch konsequente Impfung suffizient verhindert werden.
Der Autor des Artikels ist "clinical microbiologists in the German reference laboratory for pertussis, Krefeld, Germany"

 

2.11.2002
hier finden Sie viele Infos zum Welt-AIDS-Tag 2002

26.11.02
Cannabis-Gebrauch ist ein Risikofaktor für Schizophrenie und weitere psychiatrische Krankheitsbilder
Dies ist das Ergebnis einer Studie, die diese Woche im British Medical Journal veröffentlicht wurde und damit vorherige Untersuchungen bestätigt, die bereits zu ähnlichen Schlußfolgerungen kamen. Lesen ein hoch interessantes Editorial zum Thema hier.

21.11.02
Klinikum Greifswald stellt vorübergehend reguläre Patientenversorgung ein
GREIFSWALD. Als Reaktion auf den Sparkurs der Bundesregierung im Gesundheitswesen will das Universitätsklinikum in Greifswald als erstes deutsches Krankenhaus die reguläre Patientenversorgung vorübergehend einstellen. Vom 15. Dezember an werden in den Kliniken der Greifswalder Universität nur noch Notfälle behandelt, kündigte der Ärztliche Direktor Prof. Dr. med. Andreas Greinacher am 21. November in Greifswald an. weiter hier

16.11.02
3-jähriges Mädchen an HiB-Meningitis gestorben, Köln / Bornheim
In einem Kölner Krankenhaus ist ein dreijähriges Mädchen aus Bornheim an
einer Meningitis mit Hämophilus influenzae gestorben. Das Kind war letzte Woche mit Hirnhautentzündung
eingeliefert worden. Mit einer vorsorglichen Impfungen kann eine Infektion mit dieser
Krankheit vermieden werden kann, darauf weist das Kreisgesundheitsamt in Siegburg hin.

 

14.11.02
Ergebnis einer jetzt auch im Arzneitelegramm zitierten Studie aus dem BMJ (2002;325:569-72): Nach 14 Jahren beträgt der Impfschutz der im ersten Lebensjahr durchgeführten Impfung nur noch 65%!! Und das sogar in Gambia, einem Land mit hoher Verbreitung der Hep B. Es wird gemutmaßt, dass in Ländern mit geringer Verbreitung der Impfschutz sogar früher nachlässt.
Die Frage wird aufgeworfen, ob eine Primär-Impfung von Teenagern nicht sinnvoller wäre. Lesen Sie hier den vollständigen Artikel.

 

7.11.02
Ärztin klagt Anerkennung von Bereitschaftsdiensten ein
Der Bereitschaftsdienst von Ärzten muss als Arbeitszeit angerechnet werden. Das hat das Landesarbeitsgericht in Hamm entschieden. Es bestätigte damit die erst-instanzliche Entscheidung des Arbeitsgericht Herne, vor dem eine Kinderchirurgin geklagt hatte. Das Gericht ließ jedoch für das beklagte Hospital die Revision zum Bundesarbeitsgericht zu. Dort soll die für das Gesundheitswesen hochbrisante Angelegenheit höchstrichterlich geklärt werden. Der Europäische Gerichtshof hatte bereits im Oktober 2000 die in Deutschland praktizierte Regelung, Bereitschaften von Kinderärzten nicht als Arbeitszeit anzuerkennen, für unvereinbar mit europäischem Recht erklärt.

4.11.2002

Arme Kinder-Schlechte Zähne (Süddeutsche Zeitung-NRW)
Bei der Zahngesundheit der Kinder gibt es in Deutschland extreme Unterschiede. Insgesamt sei der Kariesbefall in den vergangenen Jahren zwar deutlich zurückgegangen, sagte Prof. Michael Noack von der Poliklinik für Zahnerhaltung der Uni Köln.. "Das Problem ist aber, dass die Verteilung der Krankheit in der Bevölkerung polarisiert ist." So hätten inzwischen rund 80% der Sechs- bis Achtjährigen gar kein Karies mehr. "Bei den anderen 20% handelt es sich aber um teilweise tief gestörte Gebisse." Die betroffenen Kinder stammen in der Regel aus sozial schwachen Schichten. "Ihren Eltern fehlt oft ein generelles Gesundheitsbewußtsein, das zeigt sich auch am Rauchen und der Körperhygiene." Wie pflegt man Kinderzähne richtig?

29.10.2002

In Bayern erkrankten über 2000 Menschen an Masern. Gesundheitsbehörde legt Zahlen für das Jahr 2001 vor
MÜNCHEN (sto). Im vergangenen Jahr wurden in Bayern mehr als 2000 Fälle von Maserninfektionen gemeldet. Etwa 200 Menschen mußten daher stationär behandelt werden. Ein Kind ist gestorben.weiter hier

24.10.2002

Zusammenhang zwischen Migräne und Asthma?
Ergebnisse einer großen Fall-Kontroll Studie aus dem British Journal of General Practice legten kürzlich einen Zusammenhang zwischen beiden Krankheitsbildern nahe.
Unter 64,678 Fall-Kontroll-Paaren war das relative Risiko für Asthma bei Migräne-Patienten mit 1.59 im Vergleich zur Kontrollgruppe deutlich erhöht. Ebenso war das relative Risiko für Neurodermitis und Heuschnupfen gesteigert.
Inwiefern ein pathogenetischer Zusammenhang besteht ist jedoch unklar und Inhalt weiterer Untersuchungen.
Br J Gen Pract 2002;52:723-727.

22.10.2002

"Etwa 1% der Bevölkerung ist dauerhaft von Stottern befroffen
5% aller Kinder zwischen dem 2. und dem 6. Lebensjahr stottern der Dürener Sprachtherapeutin Oranna Christmann zufolge. Über die Pubertät hinaus bleibe das Problem aber nur noch bei einem 1% bestehen. Nicht immer müsse das Stottern behandelt werden: "Fühlen sich ein Kind und seine Eltern mit der Störung völlig unbelastet, bedarf es oftmals gar keiner therapeutischen Hilfe. Wenn das Kind sich beim Stottern aber anstrengt und anspannt, ist eine Therapie unbedingt nötig", sagt Christmann."weiter hier. Hier links zum Stottern.

15.10.02
Zahl der übergewichtigen Kinder in 25 Jahren fast verdoppelt
(Süddeutsche Zeitung Nr. 238, NRW-Ausgabe)
"...nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) in Bonn ist bereits bei der Einschulung fast jedes vierte Kind in Deutschland zu dick. Damit hat sich die Zahl übergewichtiger Kinder zwischen fünf und sieben Jahren in den vergangenen 25 Jahren mehr als verdoppelt. Bei den 10-Jährigen beträgt die Steigerung sogar 400 Prozent. Während zahlreiche Hilfsorganisationen zum Welternährungstag am Mittwoch zu Maßnahmen gegen den Hunger in der Dritten Welt aufrufen werden, hält die DGE den Kampf gegen Übergewicht und Adipositas (Fettleibigkeit) in den Industrienationen „für die derzeit größte Herausforderung für unser Gesundheitswesen“. Es sei „im wahrsten Sinne des Wortes eine Masse, die da auf uns zukommt, auch an Kosten“, prophezeit Dr. Thomas Reinehr, Leiter des „Obeldicks“-Programms. "
Lesen Sie hier weiter.

 

10.9.02
Immer mehr minderjährige Mütter in Deutschland

9.9.02
Süddeutsche Zeitung meldet in der heutigen Ausgabe: "Baby raucht mit
Jedes zweite deutsche Kleinkind wächst in einem Raucherhaushalt auf - aller Aufklärung über die Gesundheitsrisiken zum Trotz. Obwohl inzwischen jeder begriffen haben müsste, dass Zigarettenqualm die Gesundheit von Kindern schädigen kann rauchen in Deutschland noch immer viele Eltern - und zwingen ihren Nachwuchs zum Passivrauchen.
Jedes zweite Kleinkind, so warnt Martina Pötschke-Langer vom Heidelberger Krebszentrum, wächst hier zu Lande mittlerweile in einem Raucherhaushalt auf. Man könne bereits „von einer Generation passiv rauchender Kinder“ sprechen, erklärte die Leiterin der Stabsstelle Krebsvorsorge am Sonntag im Südwestrundfunk (SWR)." weiter hier

28.8.02
Haustiere schützen möglicherweise eher vor Allergien, als dass sie sie verursachen. Was in den letzten Jahren wiederholt auf Kongressen diskutiert wurde scheint nun durch eine aktuell im JAMA veröffentlichten Studie bestätigt zu werden.
"Exposure to 2 or more dogs or cats in the first year of life may reduce subsequent risk of allergic sensitization to multiple allergens during childhood." So wird in der Zusammenfassung geschrieben.
Keinesfalls aber bedeutet dies aber, dass bei bestehender Tierhaar-Allergie nicht auf Tierkontakte verzichtet werden sollte. Lesen Sie hier den volständigen Artikel.

25.8.02
Was Klinker schon seit langem vermuten ist jetzt nun auch in einem systematischen Review, das diese Woche im hoch angesehenem Medizin-Journal "The Lancet" veröffentlich wurde, nachgewiesen worden. Die Themperatur-Messung mittels Ohrthermometer ist zu ungenau! Die Idee war für viele Eltern höchst attraktiv, der Preis weniger und das Geschäft damit sicher nicht unerheblich. Wie aber interpretieren wir jetzt diese Ergebnisse? Lesen Sie den Volltext der Studie.
Ebenfalls lesenswert ist der Kommentar in derselben Ausgabe, der hier in Kopie zu lesen ist.

24.8.02
Unicef warnt vor wachsender Aids-Gefahr. HIV-Infektionen in Russland verdoppelt

Die unheilbare Immunschwächekrankheit Aids verbreitet sich nach Angaben des Kinderhilfswerks
Unicef in Osteuropa schneller als in Afrika und trifft vor allem junge Menschen. Die Neuinfektionen mit dem
Aidsvirus haben sich im vergangenen Jahr in Russland nahezu verdoppelt, teilte Unicef in Berlin mit. Von einer
Million Einwohner waren nach Angaben der Vereinten Nationen 1250 Menschen HIV-infiziert. weiter

 

 

20.8.02
Die Shell-Studie 2002 ist da.
"Für die Jugendlichen haben, wie es in der Studie heißt, im Laufe der 90er Jahre die Begriffe Leistung, Sicherheit und Macht an Bedeutung gewonnen. Waren in der zweiten Hälfte der 80er Jahre "Fleiß und Ehrgeiz" gerade mal für 62 Prozent wichtig, so gilt das 2002 berseits für 75 Prozent. Die Wichtigkeit des "Strebens nach Sicherheit" stieg von 69 auf 79 Prozent, von "Macht und Einfluss" von 27 auf 36. Dagegen sank im Untersuchungszeitraum die Bedeutung des "umweltbewussten Verhaltens" von 83 auf nur noch 59 Prozent. Ergo: Fleiß und Leistung sind "in" bei der deutschen Jugend, Mülltrennen und Bioläden "out". Für die Studie wurden insgesamt 2500 Interviews mit Zwölf- bis 25-Jährigen ausgewertet."(Aus Die Welt). Was sonst noch drin steht in der Studie ist hier nachzulesen.

11.8.02
Drohende Hungersnot im südlichen Afrika.

Es wäre sicherlich kein Problem täglich von irgendeiner Hungerkatastrophe zu berichten, aber diese Meldung hat mich persönlich besonders betroffen gemacht, da ich insgesamt 12 Monate meines Studiums im südlichen Afrika verbracht habe und insbesondere Zimbabwe mir sehr ans Herz gewachsen war. Übrigens, wer sich für Entwicklungszusammenarbeit interessiert schaue auch mal hier rein.
Lesen Sie hier die Kurzmeldung zum Thema, auch hier (DRK). Hier eine Positionspapier von CARE Deutschland.

2.8.2002

Keine Gesundheitsgefahr durch Fluor-Tabletten sagt u.a. Prof. v. Mühlendahl in einem Interview, das Bezug auf die Entscheidung des belgischen Gesundheitsministeriums nimmt, den Verkauf von Fluor-Mitteln zu verbieten.

22.7.2002

Verdopplung der Syphilis-Fälle in England 1998-2000
Concern over rising rates of syphilis in England (BMJ 2002;325:153-156 ( 20 July )

Between 1998 and 2000 the number of cases of infectious syphilis in England more than doubled, largely because of several
localised outbreaks. These outbreaks indicate that unsafe sexual behaviour continues among both heterosexual and homosexual people in England, and they emphasise the importance of sustained multidisciplinary public health action in this area, say Doherty and colleagues (p 153). The general public, certain groups at risk, and relevant health professionals should be aware of the risks of acquiring syphilis and of the symptoms and signs of acute infection.

 

12.7.2002
AHA PUBLISHES NEW GUIDELINES FOR CARDIOVASCULAR HEALTH IN CHILDREN
New guidelines to promote cardiovascular health among US children have been issued by the Committee on Atherosclerosis,
Hypertension, and Obesity of the Council on Cardiovascular Disease in the Young of the American Heart Association (AHA).
weiter hier eine kurze Zusammenfassung. Die kompletten Guidelines hier.

3.7.2002

Krebs durch Fencheltee?
Aus die "Die Welt"-online:
Gesundheitsgefahr durch Fencheltee?
Tierversuche deuten geringes Krebsrisiko an. Gewürze und Kräuter sind nicht per se unbedenklich
Von Sabine Olff
Berlin - Nach Acrylamid in Kartoffelchips stehen nun zwei neue Substanzen in Lebensmitteln am Pranger: Estragol und Methyleugenol. Sie sind natürlicherweise etwa in Basilikum, Estragon, Anis, Muskatnuss, Lemongras und Fenchelfrüchten enthalten. In Versuchen mit Mäusen und Ratten lösten diese Aromastoffe Leberkrebs aus und schädigten das Erbgut. Auftraggeber war der Wissenschaftliche Ausschuss für Lebensmittel (SCF) der EU. Untersuchungen die belegen, dass auch der Mensch gefährdet ist, liegen bislang aber nicht vor.
weiter hier.
>> Lesen Sie hier den offieziellen Text des Bundesinstituts für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV).
>> Lesen Sie hier eine Beurteilung des Berufsverbandes der Kinder und Jugendärzte.
und für fachlich näher interessierte die Stellungnahme der EUROPEAN COMMISSION
HEALTH & CONSUMER PROTECTION DIRECTORATE-GENERAL

 

24.6.2002

Quelle: http://www.rtl.de/rtlworld.html Aus einer Nachrichten-Sendung von RTL vom 23.6.2002

"Gefährliche Masern: Schon drei Todesfälle
Masern - eigentlich eine harmlose Kinderkrankheit, doch in Italien wird der Erreger-Virus derzeit zur tödlichen Bedrohung. Drei Kinder starben bereits an den Folgen der Krankheit, mehr als 20.000 Fälle wurden den Behörden bisher gemeldet - es ist die schwerste Masern-Epidemie in Italien seit 30 Jahren.
Nicht nur Kinder sondern auch Erwachsene, die die Krankheit in der Kindheit nicht durchgemacht haben oder nicht geimpft sind, können an Masern erkranken. Der Virus ist extrem ansteckend und verbreitet sich durch Tropfeninfektion. Nur einmal niesen genügt. Ärzte warnen inzwischen Urlauber davor, ungeimpft in die betroffenen Regionen um Neapel sowie um Rom zu fahren.
Virus kann zur Schädigung des Gehirns führen.
In den Krankenhäusern Neapels liegen bereits viele Patienten, die an einer Entzündung des Gehirns oder anderen schweren Komplikationen als Folge einer Masern-Virus Infektion leiden. Der Virus kann Teile des Gehirns zerstören, der Bewegungsapparat wird geschädigt, es kann zu gravierenden Behinderungen kommen. Die italienischen Behörden wollen der Epidemie jetzt mit verstärkten Appellen zur Impfung Herr werden."

Lesen Sie weitere Fakten im Epidemiologischen Bulletin des Robert Koch Instituts hier.

22.6.2002

Polio-Virus in Europa ausgerottet (Kölner Stadtanzeiger Nr. 142)

Unicef will die Kinderlähmung bis zum Jahr 2005 weltweit besiegen.

Köln - Neuansteckungen mit dem Polio-Virus gibt es in Europa nicht mehr: Das UN-Kinderhilfswerk Unicef sprach gestern von einem "Meilenstein" im weltweiten Kampf zur Ausrottung der Krankheit. Trotzdem sollten Kinder in Deutschland und den anderen europäischen Staaten weiter gegen die Infektion mit dem Polio-Virus geimpft werden. Ein Ansteckungsrisiko könne erst ausgeschlossen werden, wenn Kinderlähmung weltweit ausgerottet und nicht durch Reisende eingeschleppt werden könne. weiter

13.6.2002

Paracetamol-Vergiftungen früh und lange genug beobachten und behandeln!
Dies ist das Ergebnis einer Studie, die in der neuesten Ausgabe des Journal of Pediatrics veröffentlicht wurde.
Lesen Sie hier weiter (Editorial zum Thema).

4.6.2002

Umstritten, aber etabliert- der Impact Factor

Völlig klar. Wer es zu was bringen will in der Wissenschaft, der schielt bei Veröffentlichungen auf den Impact Factor. Doch was genau ist er eigentlich und wie objektiv ist die Bewertung der Medical Journals durch den Impact Factor. Interessantes dazu in der neuesten Ausgabe des DEUTSCHES ÄRZTEBLATT. Lesen Sie hier weiter

26.5.2002

Brief Neonatal Exposure to Cows' Milk Not Associated With
Atopic Disease

NEW YORK (Reuters Health) May 10 - There is no association between brief neonatal exposure to cows'
milk in breast-fed children and atopic disease or allergic symptoms up to age 5 years, according to a
report in the May issue of the Archives of Disease in Childhood.

Results of previous studies suggest that "breast feeding may reduce the incidence of allergic disease in
later life," Dr. B. Brunekreef, of the University of Utrecht, in the Netherlands, and colleagues explain.
"Some investigators have suggested that brief, neonatal exposure to cows' milk formulae...may increase
the risk of developing atopic disease."

In a follow-up analysis of a double-blind, placebo-controlled, randomized feeding intervention, Dr.
Brunekreef's group examined the effect of brief early exposure to cows' milk on atopic symptoms during
the first 5 years of life.

They determined atopic disease and prevalence of allergic symptoms at age 1, 2, and 5 years and
specific IgE at age 1 and 5 years for about 1100 children. Ten percent of the children exposed to cows'
milk had atopic disease in the first year of life, compared with 9.3% of the placebo group (relative risk
1.07). No differences were found in the second year of life.

The team notes that 26.3% of children exposed to cows' milk had atopic disease by age 5 years,
compared with 25.0% of the children in the placebo group (relative risk 1.05). They found no difference
between the groups in the prevalence of allergic symptoms.

"Sensitization to cows' milk was found in 5.8% in the cows' milk group versus 3.0% in the placebo group,
with a relative risk of 1.77," Dr. Brunekreef and colleagues report. "There was no difference in
sensitization to other common allergens between the two groups."

Arch Dis Child 2002;86:365-369.

12.5.2002

AKTUELL: Fakten zur Masern-Epidemie in Coburg vom Robert Koch Institut

11.5.2002

Schottische Experterngruppe findet keinen Zusammenhang zwischen MMR-Impfung und Autismus (Britisch Medical Journal, 11.Mai 2002).

An expert group’s review of the use of the measles, mumps, and rubella (MMR) vaccine in Scotland has concluded that it is the best method of protecting children against these diseases. The group also rejected the use of single vaccines, after finding that they have no safety advantages and are likely to be less effective in immunising children. Uptake of the MMR vaccine fell throughout the United Kingdom after unconfirmed reports of a link between the vaccine and cases of autism and inflammatory bowel disease. Some 3000 parents who believe that their children were damaged by MMR are pursuing legal action against the manufacturers, and some parents have demanded that their children be given single vaccines. However, the expert group, made up of medical and other specialists, parents, and representatives of autism support groups, has concluded that the current scientific evidence does not support a link between the triple vaccine and autism.

weiter hier

11.5.2002

Weltkindergipfel verabschiedet Aktionsplan

Zum Abschluss des Weltkindergipfels haben die Teilnehmer einstimmig einen umfassenden Aktionsplan verabschiedet. Ziel sei es, innerhalb des kommenden Jahrzehnts Kinder vom Joch der Armut und Krankheiten zu befreien, sagte ein Sprecher des UN-Kinderhilfswerks UNICEF in New York. UNICEF-Direktorin Carol Bellamy erklärte, sie sei "sehr stolz und zufrieden" mit den Ergebnissen der dreitägigen Konferenz. Der Aktionsplan mit 21 Punkten ist Teil des Programms "Eine kindgerechte Welt", das auf vier Pfeilern ruht: Gesundheit, Bildung für alle, Schutz von Kindern vor Missbrauch und Gewalt sowie Kampf gegen Aids.
weiter hier

19.4.2002 (Übrigens, wegen Urlaub erfolgt für 2 Wochen keine Aktualisierung. Der webmaster)

Klinik-Clowns auf dem Vormarsch (süddeutsche zeitung 19.4.2002)

Bochum (dpa) -
Klinik-Clowns sind in den Kinderabteilungen deutscher Krankenhäuser auf dem Vormarsch. «Immer mehr
Klinikleitungen erkennen, dass gerade für chronisch kranke Kinder Lachen ein wichtiges Therapie-Angebot ist»,
sagte der «Vater der deutschen Krankenhaus-Clowns», Professor Ernst Kiphard, in Bochum. Gemeinsam mit weiteren Experten und Kabarettisten bietet Kiphard am Samstag bei einem «Tag des Lachens» in Vorträgen und Workshops Informationen sowie praktische Übungen zur «ursprünglichen Fröhlichkeit».

«Lachen aktiviert das gesamte Organsystem: Adrenalin und das Glückshormon Endorphin werden ausgeschüttet,
das gesamte Abwehrsystem wird gestärkt», erläuterte der Sportpädagoge, der vor seinem Studium selbst sechs
Jahre lang als Zirkus-Clown gearbeitet hat. Laut einer Berliner Studie empfänden chronisch kranke Kinder ihren
Krankenhaus- Alltag als trist und bedrohlich. «Ärzte und Apparate flößen den Kindern Angst ein, zudem leben sie
die ganze Zeit in einer sterilen weißen Umgebung.» Eine Clown-Sprechstunde bringe wenigstens ein Stück Farbe
ins Leben der kleinen Patienten. In der Universitäts-Kinderklinik Bochum und der Kinderchirurgie in Herne hält ein Klinik-Clown seit März ein Mal pro Woche Sprechstunde. «Dies brauchen wir möglichst in jeder Kinder-Abteilung», sagte Kiphard. Die Finanzierung sei durch die Zusammenarbeit mit öffentlichen Stellen wie den Sozialämtern oder durch
Firmensponsoring möglich. Und die Erwachsenen sollten sich an den Kindern ein Vorbild nehmen, meint Kiphard:
«Kinder lachen im Durchschnitt 400 Mal am Tag, Erwachsene nur mickrige 15 Mal.»

 

16.4.2002

Aus "Deutsches Ärzteblatt" Heft 15/2002

Jede dritte Praxis in Deutschland unrentabel
"Jammern auf hohem Niveau, heißt es vielerorts, wenn sich Ärzte über ihre Einkommenssituation beklagen. Dabei haben rund 30 Prozent der Allgemeinärzte im Durchschnitt nur rund 1 600 Euro im Monat zur privaten Verfügung – bei einer durchschnittlichen Arbeitszeit von 47 bis 65 Stunden in der Woche. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (ZI), Köln, zur Einnahmen- und Kostenstruktur der Vertragsärzte."
weiter hier

 

12.4.2002
aus kindaerzte-im-netz

Masernepidemie: Fernsehsendung Kontraste berichtete
Nachrichtentext
Wie die Redaktion Kinderärzte-im-Netz.de kürzlich berichtete, forderte die Masernepidemie in Coburg 1000 Kranke. Das Robert-Koch-Institut (RKI) bestätigte am Mittwoch in Berlin einen entsprechenden Vorab-Bericht des ARD-Magazins Kontraste. Die Epidemie sei bereits vor einigen Wochen ausgebrochen, erklärte eine Sprecherin der Behörde. Bei bis zu 20% der Krankheitsfälle würden auch Komplikationen wie Lungen- oder Mittelohrentzündungen auftreten. Das Fernsehmagazin zitierte den Vorsitzenden der ständigen Impfkommission am RKI, Heinz Schmitt, wonach in Coburg der erste Todesfall erwartet werde. Statistisch sei von Glück zu sprechen, dass noch kein Kind gestorben sei. Schmitt machte den Angaben zufolge für den Krankheitsausbruch zwei Coburger Kinderärzte verantwortlich, die von Impfungen generell abgeraten haben sollen. Nach Angaben des Fernsehsenders soll die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns den Medizinern mit Disziplinarmaßnahmen gedroht haben. (Siehe Interview vom 04.04.02 mit Dr. med. Hoppenthaller)
Quelle: Pressemeldung Kontraste/AP

10.4.2002

aus Kölner Stadt-anzeiger: Paris (afp): Den 200000 Hundehaltern in Paris steht eine kleine Revolution ins Haus-denn ab sofort sind sie verpflichtet, die insgesamt 15 Tonnen Kot, die Ihre Vierbeiner hinterlassen, selber wegzuräumen. Der grüne Vize-Bürgermeister Yves Contassot stellte am Dienstag die Neuregelung vor, die mit einer Strafe zwischen 180 und 450 Euro droht.

31.3.2002

Todestag von Adolph von Behring (* 15. März 1854 in Hansdorf, † 31. März 1917 in Marburg (an der Lahn)

Emil von Behring entdeckte das Diphtherie- und das Tetanus-Antitoxin und wurde
damit zum "Retter der Kinder"; er war der Mitbegründer der modernen
Immunitätslehre und Inhaber des ersten Nobelpreises für Medizin und
Physiologie. Durch die "Behringsche Serumtherapie" verlor die Diphtherie, der
"Würge-Engel der Kinder", ihre Schrecken. Lesen Sie weiter hier

25.3.2002

Wochenserie zum Ärztemangel
"Von der Ärzteschwemme zum Ärztemangel" - der WDR 5 widmet sich vom 25. bis zum 30. Mai in seinem Magazin "MorgenEcho" den Problemen rund um den Arztberuf im Krankenhaus.
weiter

6.3.2002 aus der Studie Jugendsexualität 2001 der BZgA

Verhütungsprobleme beim ersten Mal

"Kritisch ist dennoch nach wie vor der Einstieg ins Sexualleben. Der erste
Geschlechtsverkehr erfolgt bei immer mehr Jugendlichen ungeplant, vor allem bei den
Jungen. 34% von ihnen wurden von der Entwicklung des Geschehens “völlig überrascht” -
1980 und auch noch Anfang der neunziger Jahre lag der Anteil bei etwa einem Viertel
(Vergleichszahlen der Mädchen: 25%, 1980: 21%). Die steigende Zahl der ungeplanten ersten
Sexualkontakte hängt mit dem Alter, aber auch dem früheren Einstiegsalter ins Sexualleben zusammen.
Jüngere Mädchen und Jungen - und Jugendliche, die mit 14 oder noch früher erstmals
Geschlechtsverkehr hatten - erleben den ersten Geschlechtsverkehr häufiger völlig
überraschend. Der Anteil der Jugendlichen, die ihren ersten Geschlechtsverkehr ohne
Verhütungsmaßnahmen unternehmen, liegt konstant über 10% (Mädchen 12%, Jungen
15%). Im Vergleich zu 1980 haben sich die Zahlen zwar sehr verbessert (1980: 20/29%),
aber seit 1994 haben sich die Werte nicht verringert. Die Begründung, weshalb nicht verhütet
wurde, passt ins Bild: 69% der Mädchen und 58% der Jungen antworten: “Es kam zu
spontan”.
Das Alter erster sexueller Erfahrungen spielt dabei eine große Rolle, vor allem bei den
Mädchen. Mädchen, die mit 14 oder 15 Jahren ihren ersten Sexualverkehr hatten, haben zu
18 bzw.17% nicht für Verhütung gesorgt. Die Angaben gleichaltriger Jungen entsprechen
denen der Mädchen, aber Jungen sorgen sich auch bei späterem Einstieg ins
Geschlechtsleben beim ersten Mal weniger um die Verhütung."

25.2.2002 aus Kölner Stadtanzeiger

Rückruf für Babykost

Die Snval Nahrungsmittel GmbH hat Babynahrung wegen erhöhter Rückstände eines Pflanzenschutzmittels bundesweit zurückgerufen. BEtroffen sind drei Produkte der Marken "Sunval" und "Alnatura": "Birne fein", "Birne-Marille" (jeweils Mindesthaltbarkeitsdatum November 2004) sowie "Binre-Apfel-Reis" (April 2004). Von der Kost gehen keine konreten Gesundheitsgefahren aus, ..., bei einzelnen Chargen seien aber erhöhte WErte festgestellt worden.

8.2.2002 aus the lancet user name: usb, code: infothek

Children born after IVF have an increased risk of developing neurological
problems, especially cerebral palsy'

There is little information on the risk of neurological sequelae in children born as a result of
in-vitro fertilisation (IVF). Bo Strömberg and colleagues therefore did a population-based
retrospective cohort study to assess this risk. The researchers used data obtained from
the records of Swedish habilitation centres to compare the development of neurological
problems in 5680 children born after IVF and in 11 360 matched controls. Their results
showed that children born after a natural conception required less treatment for cerebral
palsy or other neurological disability, impairment, or handicap than individuals born after
IVF. In a Commentary, David Healy and Kerryn Saunders emphasise the importance of
the study, and remark that "it certainly heightens the need for a shift from multiple to
single embryo transfer".

1.2.2002

Bundesrat lehnt neues Fallpauschalensystem ab!!
Der Bundesrat hat heute dem Gesetz zur Einführung des diagnose-orientierten Fallpauschalensystems für Krankenhäuser die Zustimmung verweigert.
Infos zum DRG

26.1.2002

Laut inzwischen vielfach bestätigten Kollegenberichten unternimmt der F.Hirthammer-Verlag derzeit eine bundesweite skandalöse Anti-Impf-Kampagne verknüpft mit Eigenwerbung für selbst verlegte alternativ-medizinisch orientierte Bücher. Das "Informations"-Schreiben, das jungen Eltern unaufgefordert zugesandt wird, enthält eine Vielzahl von Falschbehauptungen und Zitaten von vermeintlichen Experten, die auf die angebliche Gefährlichkeit von Impfungen im Kindesalter hinweisen. Aufgrund der großangelegten Kampagne haben inzwischen diverse Fachverbände der Pädiatrie reagiert und Elterninformationen verfaßt sowie verschiedene Pressemitteilungen herausgegeben, um Schäden für die Gesundheit der Kinder zu verhindern. Lesen Sie auch hier.

20.1.02
Aus "Deutsches Ärzteblatt" 18.1.2002

Krankenhausgesellschaft unterstützt Forderungen der Klinikärzte

BERLIN. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) unterstützt die Klinikärzte in ihrer Forderung nach kürzeren Arbeitszeiten. „Wir wissen und sehen mit großer Sorge, dass es in den Krankenhäusern zu einer großer Arbeitszeitverdichtung kommt", sagte der DKG-Vorsitzende Burghard Rocke der Nachrichtenagentur ddp. An Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) appellierte er, „Farbe zu bekennen und die Finanzierung für mehr Personal sicher zu stellen".

Der Klinikärzteverband Marburger Bund hatte am Vortag die Einstellung von zusätzlich 15.000 Medizinern gefordert. Auch müsse endlich nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofes der Bereitschaftsdienst von Ärzten als volle Arbeitszeit anerkannt werden. Bundesarbeitsminister Walter Riester (SPD) solle dementsprechend das Arbeitszeitgesetz ändern. Andernfalls würden sich die Ärzte ab Mitte März weigern, neben ihrer regulären Arbeitszeit wichtige Abrechnungsarbeiten zu erledigen und somit die Einführung
eines neuen Vergütungssystems behindern.

Den angedrohten „Büro-Streik" bewertete Rocke allerdings als „sehr kritisch". Er befürchte, dass darunter auch die Patienten zu leiden hätten. Zudem seien dann „Reibungen zwischen Ärzten und Verwaltung" nicht zu vermeiden. Stattdessen sollten sich beide Parteien gemeinsam für eine neue Arbeitszeitregelung und mehr Personal einsetzen. Dessen Finanzierung könnten die Krankenhäuser allerdings nicht selbst übernehmen. Diese hätten „seit 1992 mit sinkenden Budgets zu kämpfen", klagte er. /ddp (18.01.02)

10.1.02
Frankreich will Leben Behinderter schützen:

Paris (kobinet) Presseberichten zur Folge hat die französische Regierung eine Gesetzesinitiative zum Lebensschutz behinderter Menschen angekündigt. Der Kassationsgerichtshof, hatte zuvor als höchstes Zivilgericht zwei behinderten Kindern einen Entschädigungsanspruch zugesprochen, weil sie auf die Welt gekommen waren. Behindertenverbände hatten mit Empörung reagiert. Behindert geboren zu sein, dürfe in keinem Fall juristisch als Schaden bewertet werden, erklärte jetzt Familienministerin Segolene Royal. Die Regierung von Premierminister Lionel Jospin wolle mit einer Gesetzesänderung klarstellen, «dass jedes Leben lebenswert ist», erklärte die Familienministerin im Rundfunksender RTL. Die Verabschiedung des Gesetzesentwurfs soll noch in der laufenden Legislaturperiode erfolgen. hjr